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EBERSTAZELL - Stolze 23 Dienstjahren zählte das Kommandofahrzeug der FF_Eberstalzell, bis es durch ein neues vollelektrisches Fahrzeug ausgetauscht werden konnte.
Das neue Kommandofahrzeug ist mit einer 75kWh Batterie ausgestattet und hat eine Reichweite von 330km nach WLTP. Die Fahrt zur Einsatzstelle erfolgt vollelektrisch und damit lokal emissionsfrei. An der Einsatzstelle wiederrum werden Abgasemissionen und Lärmpegel gesenkt, weil die Energie für Beleuchtung und technische Geräte aus den Hochvolt-Energiespeichern kommt. Das verbessert die Arbeitsbedingungen um das Fahrzeug, reduziert den Stresslevel der Einsatzkräfte. Das Fahrzeug ist für eine 4-köpfige Besatzung ausgelegt und unterstützt als Kommandofahrzeug, in dem es die Einsatzleitung direkt an den Ort des Geschehens bringt. Klar definiert wurde der Schwellwert, ab welchen Szenario die EFU Einsatzführungsunterstützung (Stützpunkt in der Nachbargemeinde FF Wollsberg) hinzugezogen wird und somit wurden im Lastenheft auch klare Nicht-Ziele definiert.
Als Einsatzfahrzeug der ersten Welle, ist es für eine 1:3 Besatzung ausgelegt und mit Mittel der ersten Löschhilfe, Absicherungsmaterial für Verkehrsunfälle und Material für die Lageführung ausgestattet. Die Sitze der ersten Reihe sind 180Grad schwenkbar und ein höhenverstellbarer Tisch ergeben einen Arbeitsbereich für 4 Personen im Fahrzeug. Ein mitgeführtes Schnellfaltzelt und klappbare Tisch- sowie Bankgarnitur können für die Einsatzleitung oder für einen AS-Sammelplatz verwendet werden.
Gemeinsam mit Peugeot Silbermayr und Fahrzeugaufbauer Fa. Bruckmüller Gerhard aus Linz wurde das Kommandofahrzeug auf Basis eines vollelektrischen Peugeot eTraveller L3 aufgebaut.
Reichweitenangst?
Die Fahrten sind im Regelfall innerhalb des Gemeindegebietes, somit wird mit der nominale WTPL Reichweite von 330km diese Anforderung übererfüllt. Selbst wenn ein Einsatz über 24 Stunden hinweg andauert, reicht die Akkukapazität aus, um das Fahrzeug den ganzen Tag zu beheizen und mit Strom für Funk und Beleuchtung zu versorgen. Nachdem Assistenzeinsätze bei Großschadensereignissen in ganz Oberösterreich in den letzten Jahren zugenommen haben, wurde im Vorfeld die möglichen Sommer- und Winter-Reichweiten bei voller Beladung berechnet. Eines der relevanten Bemessungs-Szenarien war ein Schneedruckeinsatz aus dem Jahr 2019 in einer abgelegenen Region. Diese Annahme und somit tatsächliche Winterreichweite wurde Mitte Dezember 2021 bei winterlichen Fahrverhältnisse ausgetestet und bestätigten die im Vorfeld getroffenen Annahmen (winterliche Fahrverhältnisse, 3 Personen, 18 Stunden Heizung & Funk; Fahrtstrecke von 160km, ohne Nachladen war am Ende des Tages war noch eine Restreichweite von 80km verfügbar).
Anzumerken ist, dass mittels DC-Ladetechnik die Akkus in 30 Minuten auf 80% Kapazität nachladen werden können. Mit an Bord ist auch ein mobilen Ladekabel und wir können somit an jeder Haushaltssteckdose nachladen. Im Regelfall wird das Fahrzeug aber im Feuerwehrhaus Eberstalzell über eine 11kW Wallbox geladen.
Erstes Fazit:
Unser Bestreben nach einem maximal kompakten Aufbau und eine zweckmäßige Beladung und Ausstattung sehen wir als vollständig umgesetzt und erfüllt. Es ist uns gelungen, ein Kommandofahrzeug mit PKW-ähnlichen Fahreigenschaften aufzubauen. Alle Ausrüstungsgegenstände konnten wir verstauen, die wir als notwendig erachten, um einen Einsatz im Gemeindegebiet zu koordinieren, sowie auch unsere Aufgaben als Führungsfahrzeug im F-KAT Einsatz nachzukommen.