Suche nach ...

Anmelden

Melde dich mit deiner syBos-ID an. Bestätige anschließend die E-Mail in deinem Postfach, um dich einzuloggen. Mit der Anmeldung hast du Zugriff auf interne Dokumente im Downloadcenter, kannst Schnellzugriffe setzen und Personalisierungen vornehmen.

Übung und Ausbildung Stützpunktwesen

Landesweite Höhenretter-Weiterbildung, Eberstalzell

Bezirk Wels-Land zur Übersicht

EBERSTALZELL - Bei Feuerwehrkameraden in roten Einsatzanzügen handelt es sich Großteils um sogenannte HÖHENRETTER - wenn sich gleich 39 von ihnen treffen, dann steht die alljährliche Weiterbildung auf dem Programm.

Das sehr umfangreiche Stützpunktwesen der oberösterreichischen Feuerwehren umfasst auch 17 Höhenretter-Gruppen, welche landauf, landab zum Einsatz kommen, wenn die örtliche Feuerwehr mit den Standard-Geräten und dem Personal an ihre Grenzen stößt. Hilfeleistungen in Höhen und Tiefen gehören zu den gesetzlich festgelegten Aufgaben unserer Körperschaft. Ebenfalls ist es oftmals notwendig, das eigene Personal im Einsatz gegen Absturz zu sichern. Dies übernehmen die Feuerwehr-Höhenretter, welche seit 2012 in Stützpunkten formiert, einheitlich ausgebildet und auch ausgerüstet sind. Egal ob Berufs-, Betriebs-, oder Freiwillige Feuerwehr – auf gleiche Taktik und koordiniertes Zusammenarbeiten wird großen Wert gelegt. Deshalb treffen sich alljährlich sämtliche Stützpunkte zu einer Weiterbildung.

Dieses Jahr war der Höhenretter-Stützpunkt Eberstalzell mit der Austragung betraut. Kommandant HBI Christoph Eder überlegte sich mit seinem Team, in Abstimmung mit dem Landes-Feuerwehrkommando, zahlreiche sehr einsatznahe Übungsszenarien, um die 39 Teilnehmer an den eineinhalb Tagen so richtig zu fordern.

Wir haben die Herausforderung gerne angenommen, um an diesem Wochenende die Übungsszenarien möglichst einsatzreal zu gestalten.

Am Freitag wurden im Stationsbetrieb vier Szenarien von den 14 Gruppen abgearbeitet:

  • Bei einer Schachtrettung galt es eine Übungspuppe aus einem rund 50m tiefen Schacht mittels Elektroseilwinde in Sicherheit zu bringen. Bedingt durch die hohe Kohlenmonoxid-Konzentration war dies nur unter schwerem Atemschutz möglich.
  • An einem Steilhang wurde ein „Verletzter“ mittels Korbschleiftrage gerettet. Dies wurde jeweils durch zwei im Seil hängende Höhenretter durchgeführt.
  • Mittels „Schrägseil“ wurde aus der Glockenebene des Kirchturms eine Person ebenfalls mittels Korbschleiftrage und Rettungsdreieck aus ca. 35m Höhe gerettet.
  • Auf einer funktionslosen Scherenhubbühne kam es zu einem Arbeitsunfall, wonach Höhenretter „im Vorstieg“ zur Plattform aufstiegen, um die Person zu versorgen und anschließend abzuseilen.

Wie im Feuerwehrdienst Usus, wurden sämtliche Übungen unter Berücksichtigung der größtmöglichen eigenen Sicherheit durchgeführt. Dazu gab es neben den Ausbildern auch immer sogenannte Übungsbeobachter, welche im Anlassfall einschreiten würden. Sie sind es auch, welche den Gruppen das notwendige Feedback geben, nachdem das Übungsziel erreicht ist.

Es ist faszinierend die Einheiten beim Arbeiten zu beobachten, wie sie mit den unterschiedlichsten Zugängen die Rettungsmethoden anwenden und dabei jedoch immer mit der Priorität auf größtmögliche Sicherheit.

Für den darauffolgenden Samstag wurde nach Marchtrenk ins Traun-Kraftwerk verlagert. Dank der großartigen Unterstützung des Betreibers EnergieAG, konnte dieses spektakuläre Objekt für die Weiterbildung genutzt werden. Die aktuell stattfindenden Revisionsarbeiten in der Anlage, ermöglichten äußerst realitätsnahe Übungsbedingungen.

  • Im Bereich eines Wehrfeldes galt es zwei Übungspuppen zu retten. Dabei wurden verschiedensten Seiltechniken angewandt und die Personenrettungen verglichen. Bei der Schrägseilbergung, der Schachtrettung oder Rettung über die senkrechte Wehrwand konnten die Höhenretter ihre Fertigkeiten perfektionieren.
  • Die zweite Gruppe übte Indies eine Rettung aus einem Lenzpumpenschacht. Die Herausforderung dabei war das enge Leiterngerüst, wo die Person hindurch musste, um sie wieder auf die Arbeitsebene zu bringen. Parallel dazu, erhielt jeweils ein Team auch eine Führung durch die Kraftwerksanlage.

Die ruhige Arbeitsweis und die kreativen Lösungsansätze, basierend auf dem hohen Ausbildungsniveau, beeindruckten sowohl die Organisatoren wie auch sämtliche Ausbilder und die Übungsbeobachter gleichermaßen.

Die alljährliche Höhenretter-Weiterbildung dient der Festigung der einsatzrelevanten Handgriffe und der koordinierten Zusammenarbeit der landesweiten Stützpunkte.

(c) Mathias Lauringer, soulspacestudios.at